Rezension Kevin Wignall – When we were lost

Rezension Kevin Wignall – When we were lost

Autor: Kevin Wignall
Titel: When we were lost
Herausgeber: cbj Jugendbuchverlag
Datum der Erstveröffentlichung: 10. August 2020
Buchlänge: 352 Seiten
Titel der Originalausgabe: When we were lost
ISBN: 978-3-570-31329-9
Preis: TB 13,00€ / eBook 9,99€
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♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Überleben. Kein Thema mit dem sich normale High-School-Schüler schon mal befasst haben. Es sei denn, ihr Flugzeug stürzt über dem südamerikanischen Dschungel ab und kein Erwachsener hat überlebt. Völlig auf sich gestellt wird den 19 Jugendlichen erst nach und nach klar, dass die wahren Gefahren noch vor ihnen liegen: wilde Tiere, giftige Reptilien und Insekten, ganz zu schweigen von der unerbittlichen Hitze. Jede ihrer Entscheidungen wird von nun an über Leben oder Tod entscheiden.

Quelle: cbj Jugendbuchverlag

 

 

 

Katastrophenszenarien in Büchern – ja ich gebe zu, ich bin ein kleiner Freak, wenn es um solche Geschichten geht.
Ob als Dokumentation im Fernsehen, als TV-Serien wie Lost oder eben in Buchform, mir ist alles recht. Gerne auch mit Fantasy-Elementen, muss aber nicht sein, die Realität ist meistens schrecklich genug.
Klar war da von vorneherein also, dass ich auch When we were lost unbedingt lesen möchte, denn wenn Jugendliche plötzlich abgeschnitten von jeglicher Zivilisation nach einem Flugzeugabsturz ums Überleben kämpfen müssen, tun sich da bestimmt auch menschliche Abgründe auf, die mich jedes Mal aufs Neue faszinieren, aber auch abschrecken.

 

Tom befindet sich mit anderen High-School-Schülern seines Jahrgangs in einem Flugzeug, um in einem Ökocamp auf Costa Rica die dortige Flora und Fauna zu studieren. Dort kommen die 19 Jugendlichen jedoch nie an, denn bevor das Flugzeug auch nur ihn die Nähe ihres Reiseziels kommt, stürzt die Maschine ab – mitten in einem fremden Dschungel. Doch schon bald steht für Tom fest, dass der Absturz kein Zufall war und auf Rettung zu hoffen ein sinnloses Unterfangen darstellt.
Von da an beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn sowohl das Essen als auch die Wasservorräte werden knapp und die 20 Überlebenden müssen sich entscheiden, wohin ihre gemeinsame Reise gehen soll.

 

Selbstverständlich ist die Handlung nicht neu im Jugendbuchsektor: Eine Gruppe Teenager strandet an einem fremden Ort und muss ums Überleben kämpfen, während Konflikte untereinander bereits vorprogrammiert sind.
Zur Abwechslung handelt es sich aber diesmal um keine kleine Insel und auch die Charaktere verhalten sich definitiv anders, als ich anfangs gedacht habe – obwohl eine Spaltung dieser natürlich trotzdem stattfindet.
Auch die typischen Grüppchen bilden sich natürlich schnell und dass die Mitglieder des Footballteams natürlich noch nie gerne mit den Nerds abgehangen hat, dürfte wohl auch jedem klar sein.
Dennoch hat mich die Geschichte ungewöhnlich stark in ihren Bann gezogen und schnell war ich begeistert von Schreibstil und den eher gemächlichen Wendungen, die When we were lost zu bieten hatte.
Es geht weder Knall auf Fall los, noch werden Probleme unnötig aufgeblasen und genau diese Tatsachen haben auch dazu geführt, dass mir die Story so glaubwürdig erschien.
Aber mit fortschreitender Seitenzahl entwickelte sich die eben gelobte Unaufgeregtheit doch zu einem Stimmungskiller. Klar, es kann ja nicht jeder so ein seelisches Wrack sein, zu dem ich mich entwickeln würde, wenn ich in dieser Situation wäre, aber so ein bisschen mehr Sorge und Angst, hätte der Spannung bestimmt gutgetan.
Auch der Umstand, dass für jedes auftretende Problem ein jugendlicher Fachmann bereitstand, erschien mir doch etwas mehr als ein Zufall. Hier ein halber Arzt, dort eine, die sich perfekt mit der Pflanzen- und Tierwelt auskennt und zu guter Letzt ein kleiner MacGyver, der Toiletten und andere Geräte perfekt so ummodelt, dass alles wie am Schnürchen läuft – da wirkte der blutrünstige Kaiman schon fast wie ein Muss, damit die Augen endlich mal aufhören zu rollen.

Und trotzdem zeigt uns Kevin Wignall worauf es im Leben oder beim Überleben wirklich ankommt. Verstand, Logik und loyale Freundschaften wiegen selbstverständlich mehr als Beliebtheit oder ein zu großes Ego und deswegen ist When we were lost trotz kleiner Schwächen ein durchaus lesenswertes Buch.

 

 

 

So ganz gefesselt hat mich When we were lost nicht, aber trotzdem bekommt das Buch aufgrund des flüssigen Schreibstils und der angenehmen Stimmung eine Leseempfehlung von mir.
Gerade für Jugendliche durchaus zu empfehlen.

 

 

♥ Vielen Dank an den cbj Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Kevin Wignall wurde in Herentals, Belgien geboren. Bis zum Alter von neun Jahren lebte er dort als Armeekind, bevor er mit seinen Eltern in eine Kleinstadt im Westen Englands zog. Er studierte Politik und Internationale Beziehungen. Seit einigen Jahren ist er Romanautor. Für Die letzte Wahrheit wurde er 2008 sowohl für den Edgar Award als auch für den Barry Award nominiert.

Quelle: cbj Jugendbuchverlag

 

 

 

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