Rezension Kevin Kwan – Crazy Rich Probelms

Rezension Kevin Kwan – Crazy Rich Probelms

Autor: Kevin Kwan
Titel: Crazy Rich Probelms
Herausgeber: Kein und Aber Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 11. Februar 2020
Buchlänge: 608 Seiten
Titel der Originalausgabe: Rich People Problems
ISBN: 978-3-0369-5806-4
Preis: Flexcover 14,00€ / eBook 17,99€
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♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Nicks Großmutter und schwerreiches Familienoberhaupt Su Yi liegt im Sterben. Um sich von ihr zu verabschieden, reist er nach Singapur – zurück in die Welt der Superreichen, in der einem täglich die Schnürsenkel gebügelt werden, in der man seine Koi-Fische zum Schönheitschirurgen bringt und in der mit allen Mitteln um das ausstehende Milliardenerbe gekämpft wird.

Quelle: Kein und Aber Verlag

 

 

 

Es ist soweit: Der letzte Band der Crazy Rich Asiens Trilogie liegt nun vor mir, gelesen, um sich endlich zu den anderen beiden in mein Regal zu gesellen.
Wer meine Rezensionen zu Band 1  und Band 2  bereits entdeckt hat, der weiß, dass ich sehr an dieser Reihe und all ihren grandiosen Charakteren hänge, aber ob der letzte  mich ebenso überzeugen konnte, erfahrt ihr nun hier – da es sich jedoch um eine Fortsetzung handelt, kann ich ein kleine Spoiler leider nicht vermeiden.

 

Su Yi, die Matriarchin des Shang-Young-Clan, liegt im Sterben und ihr (einstiger?) Lieblingsenkel Nick möchte es sich natürlich nicht nehmen lassen, sich von ihr zu verabschieden. Dazu muss er jedoch erneut nach Singapur, in die Welt der Superreichen, und ein Treffen mit dem gesamten Clan lässt sich wohl auf nicht vermeiden, denn jeder der Familie ist dort, um um das milliardenschwere Erbe zu kämpfen. Und so bröckelt die schöne Fassade der Schönen und Reichen erneut. Mit ihren Designerroben und Privatjets versucht jedes Familienmitglied, sich mit Intrigen und Machtspielen einen Vorteil zu verschaffen, denn das Ziel aller ist das Erbe von Tyersall Park. Nur wer wird es bekommen?

 

Eigentlich hebe ich mir nie Bücher für einen bestimmten Anlass auf, weil ich Immer dann zu einer Geschichte greife, wenn mir gerade der Sinn danach steht. Je nach Stimmung ist es dann ein Thriller oder eben ein Roman, der zu meiner Gemütslage passt. Aber mit Crazy Rich Probelms hatte ich Pläne, denn das wollt ich unbedingt im Urlaub lesen: Am Strand, mit einem kühlen Getränk neben mir – ein bisschen Luxus gehört schließlich zu dieser Reihe einfach dazu. Und so lag ich also in Dänemark auf meiner Decke und dachte bereits alles an Dekadenz über die superreichen Asiaten erfahren zu haben, aber Kevin Kwan setzt hier tatsächlich nochmal einen drauf!
Schönheitsoperationen für Zierfische, Kleider, die so viel kosten wie Immobilien und intrigante Heuchler, die selbst vor Sterbebett einer geliebten Person kein Halten kennen – ja, diese Welt mag schön sein, allerdings auch nur dann, wenn man keine Neider hat.

Und so folgen auf den scharfzüngigen und witzigen Dialogen auch immer wieder Abschnitte, in denen ich vor lauter Abscheu fast meine Strandnachbarn gefragt hätte, wie man nur so berechnend und falsch sein kann. Aus verschiedenen Perspektiven, mit Zeitungsartikeln, Tagebucheinträgen oder WhatsApp-Mitteilungen will der Autor die Protagonisten dem Leser näherbringen und dabei hat mich das Schicksal von Astrid natürlich wieder am meisten bewegt. Ihre Scheidung mit Michael ist mittlerweile in einen Rosenkrieg der übelsten Sorte ausgeartet und auch die zukünftige Ex-Frau von Charlie hat noch ein paar Steine, die sie den beiden gerne in den Weg legen möchte.
Ausnahmsweise lässt die Verwandtschaft diesmal Nick und Rachel weitestgehend in Ruhe, man könnte fast schon meinen, dass Rachel endlich in die Familie aufgenommen wurde. Nick hingegeben hat dafür aber mit dem Testament zu kämpfen, das die Gier manch eines Onkels fast schon die Trauer um die geliebte Großmutter vergessen lässt.

Der Schreibstil war wie immer smart und einfach gehalten. Der Stammbaum auf den ersten Seiten erlaubt es einem selbst die verzwicktesten Verwandtschaftsverhältnisse schnell zu erfassen, sodass man nicht erst vor und zurück blättern muss, um den roten Faden wiederzufinden und auch das Ende empfand ich als den perfekten Abschluss einer Reihe, die ich extrem genossen habe – kitschig, aber in einem perfekten Rahmen gehalten.
Ich werde diese Welt vermissen, selbst Edison mit seiner unfassbar aufdringlichen Art. Denn sie alle haben die Bücher zu etwas besonderem gemacht und dafür kann ich Kevin Kwan nur danken!

 

 

 

Kevin Kwan hat mit seiner Crazy Rich Asiens Trilogie eine Welt geschaffen, die durch ihren Wortwitz und ihrer Genialität einen unglaublich Unterhaltungswert bietet, wie ich es selten erlebt habe.
Die Bücher waren kontinuierlich spannend, genial durchdacht und selbst das Ende bietet noch Überraschungen, mit denen ich nie gerechnet hätte.
Der Abschied fällt nicht leicht, aber ich bin sicher, dass Kevin Kwan noch einiges für uns bereithält, auch wenn Nick, Rachel und Astrid nun ihr Leben ohne mich als stiller Beobachter weiterführen werden.

Demnach bekommt die Reihe auch eine klare Leseempfehlung und alle Sterne, die ich vergeben kann!

 

 

♥ Vielen Dank an den Kein und Aber Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Kevin Kwan wurde 1973 in Singapur geboren und zog als Kind mit seiner Familie in die USA. Von der TIME wurde er auf die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten gesetzt. Die Bände seiner Crazy-Rich-Trilogie waren Spiegel-Bestseller und wurden in 35 Sprachen übersetzt. Kevin Kwan lebt in Los Angeles.

Quelle: Kein und Aber Verlag

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