Rezension Stefan Rensch – Willow: Eine Außerirdische in England

Rezension Stefan Rensch – Willow: Eine Außerirdische in England

Autor: Stefan Rensch
Titel: Willow: Eine Außerirdische in England
Herausgeber: Heyne Encore 
Datum der Erstveröffentlichung: 28. Oktober 2019
Buchlänge: 208 Seiten
ISBN: 978-3-453-27191-3
Preis: TB 16,00€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Neues Land, neuer Körper. Komisch, die Tiere auf diesem Planeten und ihre Geschlechter. Nun also England. Was für eine Nation! Was für eine Königin! Liebe! Dies sind meine Abenteuer als Prinzessin, Hooligan, Fish & Chips-Verkäuferin, Superfeministin und Sexgöttin! Nichts für zarte Gemüter, nur für Helden und Heldinnen!

Quelle: Heyne Encore  

 

 

Als ich zu Willow: Eine Außerirdische in England gegriffen habe, wusste ich noch nicht, dass ich hier den zweiten Band einer Reihe von Stefan Rensch in den Händen halte. Und normalerweise hätte ich mir jetzt erstmal den Vorgänger organisiert, denn ich mag es eigentlich gar nicht, mit einem Folgeband zu beginnen, aber nach diversen Meinungen im Internet, ist das in diesem Fall gar nicht nötig. Es soll sich nämlich um abgeschlossene Geschichten handeln, also hab ich gleich im Neuen Jahr eine Ausnahme gemacht und bin einfach unchronologisch ins kalte Wasser gesprungen.
Und um es gleich vornweg zu nehmen: Es hat prima funktioniert! 

Die aktuelle Beobachtungsmission führt den Außerirdischen Willow diesmal nach England. Nachdem er zuvor jedoch in Deutschland mit einem Männerkörper umhergelaufen ist, findet er seine jetzige weibliche Silhouette erst einmal sehr gewöhnungsbedürftig und fremd. Aber ist der anfängliche Schock erst überwunden, schaut Willow zuversichtlich in die Zukunft und die neue Mission in England kann beginnen – bis die ersten Wochen vorüber sind und die monatlichen Blutungen zum ersten Mal einsetzen. 

„O mein Gott! Ich sterbe! Warum stirbt dieser Körper denn jetzt? Blut, überall Blut!“

Ziemlich melodramatisch übersteht Willow aber schließlich auch diesen Schock und ist nun endlich bereit, die Einheimischen kennenzulernen. Zuerst natürlich nur in Form von Dokumentationen im Fernsehen, wo sie unter anderem erfährt, dass England eine Königin hat, und anschließend in Form von persönlichen Kontakten, bei denen echte Freundschaften entstehen und selbst Gefühle zum anderen Geschlecht aufkommen.  

Geschildert wird Willows Sicht auf die Dinge in einer in 365 Abschnitten aufgeteilten Tagebuch-Form, wobei jeder Monat mit einem neuen Foto unserer Außerirdischen beginnt. 
Sie lernt schnell, passt sich den Gepflogenheiten der Englischen Kultur recht schnell an, kann aber so manchen Dingen wie Sex zum Beispiel nicht wirklich etwas abgewinnen. Ihr erscheint dieses ganze Gedöns darum irgendwie paradox und unsinnig, schließlich geht es doch nur um die Fortpflanzung und das sollte schließlich nicht die ganze Nacht dauern. 

“Es war fürchterlich”(…)ich hatte ständig diese merkwürdigen Orgasmen(…)es war einfach nur fürchterlich” ( Quelle Zitat 11. September)

Der Schreibstil ist locker flockig, durchgängig witzig und einfach gehalten, sodass man binnen weniger Stunden durch das Buch fliegen kann. Es macht Spaß die Welt durch Willows Augen zu sehen und mitzuerleben, wie sich tiefe Freundschaften entwickeln und besonders die zu Oaks, hat mich beinahe zu Tränen gerührt.
Willows schräge und dennoch liebenswürde Art unterscheidet sich zum Ende hin kaum noch von uns Menschen und so fragt man sich auch immer öfters, wer hier eigentlich das Alien ist. Wenn wir einfach wie sie unseren Gegenüber so nehmen würden, wie er nun mal ist, wäre die Welt mit Sicherheit ein schönerer und definitiv farbenfroherer Ort. 

 

 

Leider kann ich nicht sagen, ob dieser Band nun besser oder schlechter abschneidet, als der Vorgänger, aber ich habe Willow: Eine Außerirdische in England definitiv sehr genossen – und zwar so sehr, dass ich mir den ersten Teil auch noch holen werde.
Stefan Rensch hat einen amüsanten Pageturner geschrieben, der mich in Punkto Originalität und Ideenreichtum sehr überrascht hat und begeistern konnte.
Und somit gibt es eine klare Leseempfehlung von mir!

 

 

♥ Vielen Dank an den Heyne Encore Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Stefan Rensch wurde 1978 von einem Gewitter überrascht. Seither liegen die Haare nicht mehr so schön. Donnerstags trinkt er gerne Rhabarbersaft. Aber das ist eine Lüge. Er möchte sich nur interessant machen.

Quelle: Heyne Encore  

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