Rezension Margaret Owen – Knochendiebin: Die zwölf Kasten von Sabor 1

Rezension Margaret Owen – Knochendiebin: Die zwölf Kasten von Sabor 1

Autor: Margaret Owen
Titel: Knochendiebin: Die zwölf Kasten von Sabor 1
Herausgeber: Carlsen Verlag 
Datum der Erstveröffentlichung: 31. Oktober 2019
Buchlänge: 416 Seiten
Titel der Originalausgabe: The Merciful Crow
ISBN: 978-3-551-58405-2
Preis: HC 19,99€ / eBook 13,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Die junge Magierin Stur aus der Krähen-Kaste kennt nur ein Gesetz: Beschütze die Deinen! Denn von den übrigen Kasten werden die Krähen geschmäht. Dabei versorgen sie Sterbende und Tote, ein wichtiger Dienst in einem Land, in dem die Sündenseuche wütet. Als Sturs Familie für eine Bestattung zum Königspalast gerufen wird, geschieht Unerwartetes: Der angeblich tote Prinz Jasimir will ihre Hilfe! Um die böse Herrscherin zu stürzen, müssen er und sein Leibwächter Tavin Verbündete treffen – unter Sturs Obhut. Aber kann sie dem Prinzen und seinem besten Freund wirklich trauen?

Eine Geschichte über Verlust und Vergeltung, über Verzicht und Veränderung, über den Willen zu überleben – und zu lieben!

Quelle: Carlsen Verlag

 

 

Auf der diesjährigen Buchmesse in Leipzig wurde mir Knochendiebin von Margaret Owen zum ersten Mal beim Verlag vorgestellt und ihr könnt euch meine Vorfreude über diese Ankündigung nicht annähernd vorstellen. Das Cover und der Klappentext sind perfekt, die Aktion zur Erscheinung ebenfalls und allein die kurzen Einblicke, die ich vorab in diese Fantasy Geschichte bekommen habe, ließen mein Herz schneller schlagen. Aber wie es in letzter Zeit leider immer öfters der Fall ist, kommen Bücher, auf die ich mich schon Monate vorher freue, nicht wirklich gut weg. Zu oft wiederholt sich alles in einem immer wiederkehrenden Circle of Life – doch lasst mich das nach und nach erläutern. 

Stur ist Teil der verhassten, aber dennoch äußerst notwendigen Kaste der Krähen, denn nur durch sie kann das Land die seit Jahren wütende und tödliche Sündenseuche halbwegs im Griff behalten. Allein ihre Kaste scheint gegen eine Ansteckung immun zu sein und so erfüllen sie die einzige Aufgabe, die sie am Leben erhält: Sie lassen Gnade walten gegenüber den bereits Infizierten. Im ganzen Land machen Städte mittels Rauchsäulen auf sich aufmerksam, wenn auch ihre Heimat einen Befall zu melden hat und die Krähen müssen diesem Ruf immer folge leisten – andernfalls droht ihnen die Verfolgung bis zum Tod.
Und während eines solchen Einsatzes lernt Stur unter ungewöhnlichen Umständen den jungen Prinzen Jasimir und seinen Leibwächter Tavin kennen, die sie darum bitten gemeinsam die derzeit herrschende Königin zu stürzen. Und falls das gelingt, verspricht dieser ihr die Krähen-Hetzjagd ein für alle Mal zu beenden. 

Die ersten Seiten kann man durchaus als wirklich hart bezeichnen, denn die Beschreibung der Welt mit den unterschiedlich vorherrschenden Kasten waren etwas völlig Neues für mich. Selbstverständlich mag ich so etwas unwahrscheinlich gerne, denn immer gleich aufgebaute Bücher gibt es schließlich wie Sand am Meer.
Die Autorin wirft einen sofort ins Geschehen, lässt keine Zeit für anfängliche Erklärungen, sondern lässt einen Stück für Stück in ihre doch recht außergewöhnliche magische Welt gleiten. Nach den ersten zwei Kapiteln wirkt diese jedoch vertrauter und schließlich ist man voll und ganz im Bilde über die gesellschaftliche Spaltung, die vor allem die Krähen deutlich zu spüren bekommen.

Gestoppt wurde dieser Lesefluss jedoch wiederrum ziemlich schnell, denn die deutschen Namensgebungen mancher Protagonisten wie Stur …., klingen in meinen Ohren eher hölzern und platt, als melodisch und stimmig. Auch ist der Schreibstil von Margaret Owen sehr speziell und stellenweise wenig packend, dafür aber schwer zu lesen.
Und je weiter man der Geschichte folgt, desto mehr Logikfehler und Wiederholungen schleichen sich ein. Versteht mich nicht falsch, über manches kann man sicherlich einfach hinweglesen, aber wenn Fragen noch mehr Fragen aufwerfen, ohne beantwortet zu werden, fange ich immer wieder an ins Stocken zu geraten und verlasse Stück für Stück die Story.
Warum beispielsweise, sind Stur und Konsorten nie auf andere Krähen gestoßen? Wie wahrscheinlich ist es, dass nur ihre eigene Gemeinschaft die aufsteigenden Rauchsäulen bemerkt? Wie kann man ihnen nachweisen, dass sie eine davon absichtlich übersehen haben, wenn man doch gar nicht weiß, wo sie sich überhaupt aufhalten?
So vieles blieb unklar, obwohl es die erschaffene Welt in meinen Augen wert gewesen wäre, noch mehr ins Detail zu gehen.
Auch die Liebesgeschichte war wenig glaubhaft und wirkte eher aufgezwungen und unecht. Meiner Meinung nach muss es nicht mal eine Liebelei zwischen den Protagonisten geben, eine echte und wahre Freundschaft kann Leser genauso fesseln. 

Die Kameradschaft und das Vertrauen innerhalb der Krähengruppe haben mir dafür sehr gut gefallen. Beschütze die Deinen heißt es bei den Krähen immer wieder und dieses Miteinander und Füreinander einstehen ist es auch, was man über die ganzen Seiten spürt. 

Ich denke gerade jüngeren Fantasy-Lesern wird Knochendiebin sehr begeistern, alle anderen sollten aber definitiv ebenfalls mal reinlesen und selbst entscheiden, ob Margaret Owen sie nicht doch fesseln kann. 

 

 

Eine interessante magische Welt, in der Unterdrückung und Ausgrenzung leider an der Tagesordnung steht. Während das Worldbuilding und Stur mich begeistern konnten, missfiel mir leider der Schreibstil und die recht dürftigen Erklärungen.
Mal abwarten, was die Fortsetzung zu diesem Reihenstart zu bieten hat. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Carlsen Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin 

Margaret Owen wuchs in Oregon City auf. Sie hat in vielen Bereichen gearbeitet, vom Secondhandladen bis zur Wahlkampagne, und immer etwas dazugelernt. Inzwischen konzentriert sie sich aufs Schreiben und darauf, ihre zwei Monsterkatzen im Zaum zu halten. Sie liebt Reiseziele, vor denen alle warnen, und sammelt mit eigenen Illustrationen Gelder für gemeinnützige soziale Einrichtungen. Margaret Owen lebt zurzeit in Seattle.

Quelle: Carlsen Verlag

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