Rezension Hendrik Lambertus – Die Mission der tollkühnen Bücher

Rezension Hendrik Lambertus – Die Mission der tollkühnen Bücher

Autor: Hendrik Lambertus
Titel: Die Mission der tollkühnen Bücher
Herausgeber: Uberreuter Verlag  
Datum der Erstveröffentlichung: 17. Februar 2020
Buchlänge: 160 Seiten
ISBN: 978-3764151737
Preis: HC 12,95€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Sie leben unerkannt in den Regalen von Bibliotheken und Buchhandlungen: die Buchagenten! Es sind lebendige Bücher, die sprechen und sogar laufen können. Von ihrem Hauptquartier, einem alten Antiquariat, aus wachen sie über ihre schlafenden Buchgeschwister und beschützen die Bücherwelt vor jeder kleinsten Gefahr.
Doch eine ungeahnte Bedrohung sucht die Buchheit heim: Der geheimnisvolle „Zensor“ treibt sein Unwesen und liest immer mehr Bücher leer. Und dann wird auch noch das Oberhaupt der Buchagenten, Tabula Smaragdina, entführt! Nun ist es an drei chaotischen Jung-Buchagenten, Smaragdina und sämtliche Bücher auf der Welt vor dem Vergessenwerden zu retten!

Quelle: Ueberreuter Verlag    

 

 

Als mir Die Mission der tollkühnen Bücher auf der Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr vom Verlag vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Allein das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen und die Tatsache, dass ich von Hendrik Lambertus bereits Die Mitternachtsschule abgöttisch geliebt habe führte dazu, dass ich um dieses hier ebenfalls unbedingt lesen musste. Und was soll ich sagen? auch diesmal war ich wieder absolut begeistert von der Welt, die der Autor für uns Leser und Vorleser geschaffen hat. 

In der Papyrusgasse gibt es ein kleines und unscheinbares Antiquariat, das sich Dinas Bücherhort nennt und egal, wann man daran vorbeikommt, immer hängt das Schild Heute geschlossen an der Tür. Es hat niemals geöffnet und noch nie wurde auch nur ein Buch dort verkauft, denn es handelt sich nicht um ein normales Geschäft, sondern um das Hauptquartier der Buchagenten. “Achso“, denkt ihr euch jetzt, “ein cooler Club für Buchliebhaber also“, aber damit liegt ihr nicht wirklich richtig. Buchagenten sind lebendige Bücher, die nicht nur ihr Gesicht auf dem Buchrücken tragen und somit reden können, sondern auch Arme und Beine besitzen, um durch unsere Welt zu spazieren und, was noch viel wichtiger ist, die gesamte Buchheit beschützen. Das heißt, wenn euch mal ein Buch unters Sofa rutscht und ihr es nicht mehr finden könnt, kommen die Agenten und retten es.
Klingt soweit nach einem unspektakulären Job, doch als eines Tages der geheimnisvolle Zensor sein Unwesen in der Bücherwelt treibt und dabei droht, alle Bücher leer zu lesen, machen sich die drei junge Buchagenten Hedy, Paulchen und Reginald auf, um diesen Schurken das Handwerk zu legen. Denn der Inhalt eines Buches darf niemals in Vergessenheit geraten – auch dann nicht, wenn sie dabei mit den Menschen zusammenarbeiten müssen. 

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang so meine Probleme mit dem neuen Werk von Hendrik Lambertus hatte, was weder am unterhaltsamen Schreibstil noch an den wunderschönen, farbigen Illustrationen lag, sondern vielmehr dem Umstand geschuldet war, dass ich es hier mit lebendigen Büchern zu tun hatte.
Um zu erklären warum das so ist, muss ich wohl erwähnen, dass mein absolutes Lieblingsbuch aus der Feder von Walter Moers stammt, Die Stadt der träumenden Bücher heißt und sich ebenfalls mit lebendigen Druckwerken beschäftigt. Klar sind das zwei völlig unterschiedliche paar Schuhe, aber trotzdem kam ich immer wieder in Versuchung und zog Vergleiche. Mir war die Handlungsverlauf auf den ersten paar Seiten zu schnell, das Antiquariat zu wenig beschrieben und und und, doch als ich dann endlich meinen Kopf zur Ruhe gebracht habe, konnte ich mich endlich auf die Geschichte und die witzig süßen Agenten einlassen und habe es mehr als genossen.
Allein die fantastischen Zeichnungen von Alica Räth sind eine Liga für sich und auch das Abenteuer, das zwischen den Buchdeckeln auf den Leser wartet, ist grandios.
Es steckt so viel Fantasie, Abenteuer und Magie auf diesen knapp 160 Seiten, dass diese nicht nur Kinderherzen im Sturm erobern, sondern auch meines zum Schmelzen gebracht hat.
Die Charaktere punkten mit ihrem Humor und ihrer ulkig sympatschen Art, die Kulisse durch ihre kindlich perfekte Wohlfühlatmosphäre und auch an altersgerechter Spannung bietet die Geschichte um Die Mission der tollkühnen Bücher so einiges. Mehr und mehr entstehen so eigene Bilder im Kopf, die durch die mehrfach erwähnten Illustrationen noch getragen werden und einen Aspekt fand ich ganz besonders außergewöhnlich: Der Bösewicht, den uns Hendrik Lambertus hier präsentiert, ist nicht nur einfach böse, sondern verfolgt ein durchaus einleuchtendes Ziel, das ihm eine gewisse Sympathie entgegenbringt. Man versteht seine Beweggründe und kann durchaus nachvollziehen, warum er so handelt, aber dass dieses Verhalten natürlich nicht einfach toleriert werden darf.
Auch bietet das Ende noch Platz für weitere Bücher und das ist ein Umstand, dem ich nur voller Vorfreude entgegenfiebern kann.
Alles in allem ein wunderschönes Kinderbuch für Jung und Alt. 

 

 

Die Mission der tollkühnen Bücher von Hendrik Lambertus ist ein spannendes und liebenswertes Kinderbuch mit witzig-schrägen Charakteren voller Magie und Abenteuer. Es steckt voller kreativer Ideen und Überraschungen, wobei es auch noch durch die zahlreichen farbigen Illustrationen die Augen zum Leuchten bringt.
Von mir gibt es daher eine absolute Leseempfehlung!

 

 

♥ Vielen Dank an den Ueberreuter Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Hendrik Lambertus wurde 1979 in Hannover geboren. Er studierte deutsche, skandinavische und indische Literatur in Tübingen und war dort während seiner Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Danach machte er seine Liebe für das Schreiben zum Beruf und gründete seine eigene Schreibwerkstatt, die „Satzweberei“. Als Autor erschafft er besonders gerne bunte Phantasiewelten, in die er alte Motive aus Märchen, Sagen und Mythen einfließen lässt. „Nicodemus Faust und das Haus der hundert Schlüssel“ ist sein erstes Buch für junge Leser*innen. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in der Nähe von Bremen.

Quelle: Ueberreuter Verlag   

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