Rezension Walter Moers – Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär (Jubiläumsausgabe mit farbigem Poster)

Rezension Walter Moers – Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär (Jubiläumsausgabe mit farbigem Poster)

Autor: Walter Moers
Titel: Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär (Jubiläumsausgabe mit farbigem Poster)
Herausgeber: Penguin Verlag 
Datum der Erstveröffentlichung: 09. September 2019
Buchlänge: 720 Seiten
ISBN: 978-3-328-60120-3
Preis: HC 28,00€ / eBook 12,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

«Ein Blaubär hat 27 Leben. Dreizehneinhalb werde ich in diesem Buch preisgeben…», so beginnt der allererste Roman von Walter Moers. Man schrieb das Jahr 1999, als der berühmte Käpt´n Blaubär seine halbe Lebensgeschichte vorlegte. Darin geht es um Zwergpiraten, Klabautergeister, Waldspinnenhexen, Tratschwellen, Stollentrolle, Finsterbergmaden, eine Berghutze, einen Riesen ohne Kopf, einen Kopf ohne Riese, schlafwandelnde Yetis, einen ewigen Tornado, Rikschadämonen, einen Prinz aus einer anderen Dimension, einen Professor mit sieben Gehirnen, denkenden Sand, eine kulinarische Insel, Kanaldrachen, dramatische Lügenduelle, Nattifftoffen, viereckige Sandstürme, eklige Kakertratten, das Tal der verworfenen Ideen, Horchlöffelchen, Zeitschnecken, Olfaktillen, einen Malmstrom, tödliche Gefahren, ewige Liebe, Rettungen in allerletzter Sekunde – und vieles andere mehr.

Quelle: Penguin Verlag  

 

 

 

Ein Blaubär hat siebenundzwanzig Leben.

Dreizehneinhalb davon werde ich in diem Buch preisgeben, über die anderen werde ich schweigen.

Ein Bär muß seine dunklen Seiten haben, das macht ihn attraktiv und mysteriös.

 

Und so schreibe ich nun eine Rezension zu einem Buch, das ich bestimmt schon sieben Mal gelesen und um die 25 Mal gehört habe und zu meinen All-Time Favorites überhaupt zählt: Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär von Walter Moers.
Doch warum erst jetzt? Warum nicht schon viel früher? Nun ja, dafür gibt es einen einfachen Grund, denn dieses Meisterwerk feiert mittlerweile sein 20 ½ jähriges Jubiläum – und darum erstmal einmal ein 3 ½-faches hipp, hipp, hurra! auf ein Buch und seinen Autor, der meinen Anspruch auf die Literatur maßgeblich verändert und geprägt hat. 

Ein Leben beginnt gewöhnlich mit der Geburt – meins nicht!
Frisch geschlüpft also treibt der kleine Blaubär hilf- und ahnungslos in einer Nussschale über das offene Meer, als er plötzlich von einem gigantischen Malmstrom angezogen wird. In letzter Sekunde vor seinem viel zu zeitigen Ableben wird er jedoch von einer Meute Zwergpiraten gerettet, die ihn bei sich aufnehmen und ihm alles über die Seefahrt beibringen.
Lange kann er dort aber nicht bleiben, da er überraschend schnell wächst und bald zu groß für das Schiff seiner kleinen Freunde wird und so sehen sich die Zwergpiraten gezwungen, den Blaubär auf einer Insel auszusetzen, die von Klabautergeistern bewohnt wird.
Und so geht die Reise es weiter. Seite für Seite dürfen wir miterleben welch seltsamen, fantasievollen, lustigen und liebenswerten Daseinsformen der Blaubär in seinen ersten 13 1/2 Leben begegnet. Wie ihm Tratschwellen das Sprechen beibringen. Wie ihn ein Stollentroll zum Verzweifeln und ein Bollog fast ums Leben bringt – und ganz wichtig: Wie er dir Leben um Leben immer mehr ans Herz wächst und du ihn zum Schluss einfach nur vermissen wirst.
So ging es mir zumindest. 

Die 13 ½ Leben des Käpt`n Blaubär war mein erstes Buch von Walter Moers, an dem er über fünf Jahre lag gearbeitet hat, und mein erstes Buch überhaupt, das mich sowohl sprachlich, als auch inhaltlich vollkommen aus der Bahn warf. Man kann es nicht anders ausdrücken, als diesen Autor als Genie zu betiteln, der mit seiner geballten Fantasie die abgefahrensten Abenteuer und die verrücktesten Kreaturen erschafft, die die Buchwelt je gesehen hat. Er schreibt keine einfachen Geschichten sondern Meisterwerke, die mich Seite um Seite begeistern und sogar bis in meine Träume verfolgen – und wenn er so von Nachtigaller mit sieben Gehirnen erzählt, mag man sich in seinem Kopf kaum weniger vorstellen, denn sein Einfallsreichtum kennt keine Grenzen

Witzig, rasant, wunderbar, skurril. Es gibt hunderte von Wörtern, mit denen man diese Geschichte beschreiben könnte, aber langweilig ist eines, das hier bestimmt nicht vorkommt, denn über das schreibt er einfach hinweg. 

 

 

Für mich sind Die Stadt der Träumenden Bücher und der Blaubär zwei Epen ohne Konkurrenz. Punkt.
Wenn du wirklich gute Literatur lesen möchtest, dann lies Walter Moers, denn gelungenere wirst du in absehbarer Zeit nicht finden. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Penguin Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Berühmt wurde er durch seine 25-bändige Autobiographie »Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers«, ein literarischer Bericht über seine Abenteuer in ganz Zamonien und vor allem in der Bücherstadt Buchhaim.

Sein Schöpfer Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie »Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär«, »Die Stadt der Träumenden Bücher«, »Der Schrecksenmeister« und zuletzt »Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr« waren Bestseller.

Neben dem Kontinent Zamonien mit seinen zahlreichen Daseinsformen und Geschichten hat Walter Moers auch so erfolgreiche Charaktere wie den Käpt’n Blaubär, das Kleine Arschloch und die Comicfigur Adolf, die Nazisau geschaffen.

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