Rezension Ursula Poznanski – Erebos 2

Rezension Ursula Poznanski – Erebos 2

Autor: Ursula Poznanski
Titel: Erebos 2
Herausgeber: Loewe Verlag 
Datum der Erstveröffentlichung: 14. August 2019
Buchlänge: 512 Seiten 
ISBN: 978-3-7432-0049-4
Preis: HC 19,95€ / eBook 14,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

EREBOS IST ZURÜCK …UND HAT DAZUGELERNT
Als Nick auf seinem Smartphone ein vertrautes Icon in Gestalt eines roten E entdeckt, glaubt er zuerst an einen Zufall. Aber dann wird ihm klar: Erebos hat ihn wiedergefunden …
Der sechzehnjährige Derek hingegen ist nur kurz misstrauisch, als das rote E auf seinem Handy aufleuchtet. Zu spät begreift er, dass er selbst zu einer Spielfigur geworden ist. Und es um viel mehr geht, als er sich je hätte vorstellen können …

Quelle: Loewe Verlag    

 

 

Vor etwa 8 Jahren kam ich zum erste Mal mit Ursula Poznanski in Form ihres Buches Erebos in Berührung und um ehrlich zu sein, war diese Geschichte damals für mich eine kleine Offenbarung, denn bis dato habe ich noch kein spannenderes Jugendbuch gelesen, als die Geschichte um Nick und dem Computerspiel Erebos.  
Seither lese ich alles, was ich von dieser Autorin in die Finger bekomme und sucht man einen Vergleich, würde ich sogar so weit gehen und sie mit Sebastian Fitzek auf eine Stufe stellen, nur eben für ein jüngeres Publikum.

Doch genug geschwärmt, denn nun ist Erebos zurück und nicht nur ich um Jahre gealtert, sondern auch Protagonist Nick uns seine Freunde. 

Eigentlich war das Computerspiel Erebos für Nick Geschichte. Doch nun, nach einer gefühlten Ewigkeit, erscheint es wie aus dem Nichts in Form eines roten “E“ auf dem Smartphone des heute Sechsundzwanzigjährigen – ignorieren, oder gar löschen lässt es sich nicht.
Versucht er es, bestraft ihn das Spiel umgehend und beeinflusst so erneut sein Leben. Ihm bleibt also nichts anderes übrig, als das Spiel ein weiteres Mal zu starten und dabei trifft er nicht nur auf altbekannte Avatare, sondern auch auf neue Raffinessen, mit der die künstliche Intelligenz versucht, seine Existenz zu untergraben. 

Gerade den Anfang fand ich richtig gelungen. Die mysteriöse Aura, die diese Geschichte umgibt, hat mich, wie einst schon, sofort wieder in ihren Bann gezogen und die Frage, wer Erebos wohl reaktiviert haben könnte und welchen Plan das Spiel diesmal verfolgt, ließen mich von Beginn an mitfiebern. Auch findet man sich schnell in den verschiedenen Erzählperspektiven zurecht, die diesmal vorrangig aus Nick und Derek bestehen. Während man Nick, wie anfangs erwähnt, bereits aus dem ersten Band kennt, ist der 16 jährige Schüler Derek neu im Boot.
Beide waren mir sofort sympathisch, wobei ich zugeben muss, dass Derek, auch wenn er erst sechzehn ist, oft zu gutgläubig war und sich von Spiel nur allzu leicht ködern ließ.
Und je weiter die Geschichte dann fortschritt, als desto hölzerner empfand ich auch Nick in seinen Handlungen. Gerade Band 1 strotze nur so vom Ideenreichtum und der Raffinesse seiner Protagonisten, Band 2 hingegen fehlte es an eben jenen Dingen.
Allerdings konnten die neun Fähigkeiten von Erebos diesen Umstand etwas wettmachen, denn grade in unserem Zeitalter der totalen Vernetzung sind dessen Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Mit neuen Tricks greift die KI erschreckend glaubwürdig in das Leben und Handeln der Charaktere ein, nur schöpft die Autorin auch hier die Möglichkeiten nicht annähernd aus. Mir fehlte die gewohnte Kreativität und leider musste man sich oft damit zufrieden geben, dass Erebos alles kann – die Frage nach dem wie, blieb häufig ungeklärt.
Demnach bestand der Mittelteil für mich leider nur aus einer Durststrecke an Aufträgen, Belohnungen und Bestrafungen. Rätsel, die den Leser mitnehmen, um den Spannungsbogen möglichst hoch zu halten, waren auch hier Mangelware.
So plätschert die Story dahin, bis man fast am Ende angekommen ist, aber dann habe ich es endlich gespürt und ein Funke der vertrauten Unruhe keimte in mir auf, als die Protagonisten der Wahrheit immer näher kamen.
Überzeugt oder gar umgehauen hat mich die Auflösung zwar ebenfalls nicht, konnte mich aber immerhin etwas versöhnlicher stimmen, als Anfangs gedacht.
Schade eigentlich, denn dieses Buch war eins meiner erhofften Jahreshighlights. 

 

 

Insgesamt hat mir Erebos 2 zwar ganz gut gefallen, nur blieben die erhoffte Sogwirkung und die Faszination für diese gnadenlos egoistische KI weitestgehend auf der Strecke.
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Vielleicht wollte ich zu sehr, dass es mich genauso begeistert, wie einst Teil 1.
Was es letztendlich war, kann ich nicht im Detail beschreiben – allerdings solltet ihr euch ein eigenes Bild der Fortsetzung machen. Meinungen gehen ja bekanntlich weit auseinander. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Loewe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin 

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt Erebos, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.

Quelle: Loewe Verlag   

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