Rezension Hendrik Lambertus – Die Mitternachtsschule: Erste Stunde Geisterkunde

Rezension Hendrik Lambertus – Die Mitternachtsschule: Erste Stunde Geisterkunde

Autor: Hendrik Lambertus
Titel: Die Mitternachtsschule: Erste Stunde Geisterkunde
Herausgeber: Ueberreuter Verlag 
Datum der Erstveröffentlichung: 18. Januar 2019
Buchlänge: 160 Seiten
ISBN: 978-3-7641-5157-7
Preis: HC 14,00€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

“Lieber Milan, willkommen an der Schule am Friedhofswinkel! Bitte bringe etwas zum Schreiben und einen kleinen Imbiss mit, der für Deine Art verträglich ist (lebende Maden und Würmer sind im Schulgebäude nicht erwünscht). Schulbeginn ist heute um Punkt Mitternacht.”
Handelt es sich um einen Scherz? Warum sollte Milans neue Schule zu nachtschlafender Zeit anfangen? Doch als er sich pünktlich um Mitternacht am Friedhofswinkel einfindet, wird ihm schnell klar, wieso: Seine neue Schule ist eine Monsterschule und er der einzige Mensch unter Vampiren, Irrlichtern, Ghulen und Nebelgeistern! Wie lange wird Milan wohl unentdeckt bleiben?

Quelle: Ueberreuter Verlag  

 

 

Wie war das bei dir so während deiner Schulzeit? Hast du dich in den Klassen immer wohl gefühlt oder bist du eher in der Außenseiterrolle gewesen? Hast du dir vielleicht sogar ab und an gedacht: Ich komme mir vor wie der einzig normale Mensch hier?

Nun, so oder so ähnlich fühlte sich wohl auch Milan Finsterwald, als er nach dem Erhalt einer recht merkwürdigen Schuleinladung zum ersten Mal Punkt Mitternacht in seiner neuen Schule stand. Umgeben von wandelnden Rüstungen, Werwölfen, Waldgeistern, Ghulen und Vampiren war er tatsächlich der einzige normale Mensch dort und zu Beginn alles andere als begeistert. Wie soll er hier bitteschön nicht auffallen? Er kann weder irgendwelche Tricks, noch hat er besondere Fähigkeiten – doch manchmal reicht es schon herkömmliches Brot zu essen, um seine Mitschüler zu beeindrucken. Und so findet Milan nicht nur relativ schnell neue Freunde, sondern deckt auch mit ihnen gemeinsam Intrigen auf, die den Schulbeginn bestimmt nicht langweilig werden lassen. 

 

Dr. Nocturn hatte ihn einen jungen Finstermann genannt. Aber er hatte keine Ahnung, was das überhaupt sein sollte. Er hieß doch nur so mit Nachnamen! Und was musste ein Finstermann können? Er würde jedenfalls auffliegen, wenn er es nicht konnte!
(Seite 38)

 

Als mir der blad erscheinende zweite Teil von Die Mitternachtsschule auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt vorgestellt wurde, war ich sofort hellauf begeistert von der Story. Bis dato hatte ich noch nichts über dieses Buch gehört und griff sofort zu Band 1, das hinter mir in einem Regal ausgestellt war. Allein das Cover sticht einen sofort ins Auge und beim Durchblättern habe ich mich dann endgültig in die wunderschönen Illustrationen verliebt. Ich musste und wollte es unbedingt lesen und ich kann euch jetzt verraten, dass ich langem nicht mehr so in ein Kinderbuch verliebt war. 

In diesem Buch steckt unglaublich viel Liebe zum Detail und auch die Erzählweise und die Geschichte selbst konnten nicht nur mich, sondern auch meine 10-jährige Tochter nachhaltig begeistern. Durch den altersgerecht einfach gehaltenen und humorvollen Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten und viel zu schnell muss man leider wieder in die langweilige Realität zurückkehren. Meinetwegen hätte das Buch auch doppelt so lang sein können, aber der Folgeband steht ja bereits in den Startlöchern.

Mit absolut liebenswerten Charakteren, einer gut durchdachten Story und den witzigen Namensgebungen hat es Hendrik Lambertus immer wieder geschafft mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern – und geht es nicht genau darum?
Ich lese Kinderbücher immer wieder gerne, um der Eintönigkeit des Alltags ein Stück weit zu entfliehen und Dinge wieder einfacher betrachten zu können. Denn ist es nicht verwunderlich wie selbst die Kleinsten mit Problemen fertig werden, aus denen wir Erwachsene oft eine Studie machen?
Kinder gehen ohne Vorurteile in die Welt hinaus und erleben Dinge noch ganz anders als wir. Sie staunen über die Vielfältigkeit der Lebewesen anstatt sie zu verurteilen und genau so wie Milan sollte jeder Außenseiter in einer fremden Klasse integriert werden.

 

 

Die Mitternachtsschule: Erste Stunde Geisterkunde ist endlich mal wieder ein Kinderbuch, das einfach nur wunderbar unterhält – ganz ohne Belehrungen.
Es ist eine Geschichte ohne Zeigefinger oder “Schau mal, so ist es richtig!“.
Selbstverständlich spielen hier Gerechtigkeit, Akzeptanz und Freundschaft eine Rolle, doch niemals zu betont oder zu dominant.
Ein Reihenauftakt, von dem ich gerne noch ganz viele weitere Bände lesen möchte.

 

 

♥ Vielen Dank an den Ueberreuter Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über den Autor
Hendrik Lambertus wurde 1979 in Hannover geboren. Er studierte deutsche, skandinavische und indische Literatur in Tübingen und war dort während seiner Promotion als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Danach machte er seine Liebe für das Schreiben zum Beruf und gründete seine eigene Schreibwerkstatt, die „Satzweberei“. Als Autor erschafft er besonders gerne bunte Phantasiewelten, in die er alte Motive aus Märchen, Sagen und Mythen einfließen lässt. „Nicodemus Faust und das Haus der hundert Schlüssel“ ist sein erstes Buch für junge Leser*innen. Mit seiner Frau und seinen vier Kindern lebt er in der Nähe von Bremen.

Quelle: Ueberreuter Verlag

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