Rezension Valerie Geary – Alles, was wir verloren haben

Rezension Valerie Geary – Alles, was wir verloren haben

Autor: Valerie Geary
Titel: Alles, was wir verloren haben
Herausgeber: HarperCollins
Datum der Erstveröffentlichung: 01. Oktober 2018
Buchlänge: 448  Seiten
Titel der Originalausgabe:  Everything we lost
ISBN: 395967225X
Preis: HC 20,00€ / eBook 16,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als sie ihren älteren Bruder Nolan verlor. Zuerst an seine paranoiden Wahnvorstellungen, als er zunehmend von UFOs und Regierungsverschwörungen besessen war. Dann verschwand er spurlos. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Sie fühlt sich wie in einer Warteschleife gefangen und tut, was sie kann, um nicht an Nolan zu denken. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt Bishop zurückführen, ist sie gezwungen, sich mit den verworrenen Erinnerungen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrem Bruder passiert ist.

Quelle: HarperCollins

 

 

Lucy Durant war 14 Jahre alt, als ihr Bruder Nolan spurlos verschwand.
Zwar war das Verhältnis der beiden zu diesem Zeitpunkt bereits sehr angespannt, da Lucy von Nolans fast schon fanatischen UFO-Theorien extrem genervt war, aber dennoch vermisst sie ihn bis heute sehr. Sie fühlt sich im Stich gelassen von ihren getrennt lebenden Eltern, die mit diesem Schicksalsschlag komplett unterschiedlich umgegangen sind. Die Mutter wurde zur Alkoholikerin und hat sich überhaupt nicht mehr um Lucy gekümmert, der Vater hingegen versucht gar nicht mehr an Nolan zu denken.
Jahrelang hat sie sich deshalb zuhause eingeigelt, doch der plötzliche Rauswurf aus der Wohnung ihres Vaters ändert alles. Endlich ist sie bereit selbst Nachforschungen anzustellen, und fährt von Los Angeles in ihren alten Heimatort Bishop, wo ihre Mutter bis heute noch lebt.
Zehn Jahre später möchte Lucy endlich Gewissheit haben, was tatsächlich mit Nolan passiert ist. Wurde er tatsächlich von Aliens entführt? Ist er einfach nur weggelaufen oder hat er keinen anderen Ausweg als den Freitod gesehen?

Mit Spannung verfolgt man, wie immer mehr Details aus der Vergangenheit der beiden Geschwister offenbart werden und sich die einzelnen Puzzleteile langsam zusammenfügen.
Und dabei ist Alles was wir verloren haben alles andere, als ein mystischer Akte X Abklatsch.
Es ist ein melancholischer Roman einer zerbrochenen Familie, der sich mit Obsessionen, Fragen des Glaubens und der Angst vor dem Unbekannten auseinandersetzt. Vergangenheit und Gegenwart sind ebenso eng miteinander verbunden wie Wahrheit und krankhafter Wahn.
Als Leser war ich gefesselt und habe der Auflösung des Rätsels um Nolans Verschwinden entgegengefiebert, jedoch blieb es am Ende mir überlassen eine logische Erklärung zu finden oder mich darauf einzulassen, dass wir nicht alleine in diesem Universum sind. 

Denn warum ist es völlig normal, an einen dreifaltigen unsichtbaren Gott zu glauben, aber wird als verrückt abgestempelt, wenn man die Existenz von außerirdischem Leben in Betracht zieht?

Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Valerie Gearys Roman beinhaltet eine wundervolle Geschichte über das Leben selbst. Es geht um das große Thema Verlust und wie differenziert jeder Einzelne von uns damit umgeht. Die einen stellen Theorien auf, um nicht an das Schlimmste denken zu müssen, andere laufen davon, ertränken ihren Kummer vielleicht in Alkohol, oder verstecken sich in einem neuen Leben. Am Ende jedoch bleibt bei allen eine Lücke zurück, die Nolan hinterlassen hat, und jeder muss zusehen wie er damit klar kommt.

 

 

An alle Träumer und Fantasten: Ihr macht diese graue Welt zu etwas besonderem. Lasst euch von niemandem etwas anderes erzählen!
Ein wahnsinnig gutes, ruhiges Buch, dass sicherlich nicht jedem gefallen wird, mich aber vollkommen überzeugt hat.

 

 

♥ Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin

Die Autorin Valerie Geary machte sich in den USA bereits mit ihren tiefgründigen Kurzgeschichten einen Namen in den großen Literaturmagazinen. »Das Schweigen der Bienen«, ihr vielbeachtetes Romandebüt, war 2016 für den »Ken Kesey Award« nominiert. Valerie Geary lebt mit ihrer Familie in Portland, Oregon.

Quelle: HarperCollins

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