Rezension Claudia Pietschmann – Leben rückwärts lieben

Rezension  Claudia Pietschmann – Leben rückwärts lieben

Autor: Claudia Pietschmann
Titel: Leben rückwärts lieben
Herausgeber: Arena Verlag  
Datum der Erstveröffentlichung: 21. September 2018
Buchlänge: 344 Seiten
ISBN: 9783401603865
Preis: HC 15,00€ / eBook 11,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Nina erwacht aus dem Koma. Sie hatte einen Unfall, daran erinnert sie sich ganz genau – doch ihre Eltern und ihre Freunde widersprechen. Nichts von dem, was sie erzählt, sei wahr. Aber Nina hat Bilder im Kopf, Bilder von einer Bergtour, einem Haus und einem Jungen, in den sie verliebt ist. Keiner ihrer Freunde weiß, wovon sie spricht. Da steht der Junge plötzlich vor ihr: Arthur. Er kennt Nina nicht, doch all die Erlebnisse in ihrem Kopf treten nun genauso ein, wie sie sich erinnert. Nina kann sich dem gefährlichen Sog von Arthur und den Bildern nicht entziehen … und muss den Unfall verhindern, der ihr in der Erinnerung bereits zugestoßen ist.

Quelle: Arena Verlag

 

 

Als Nina nach einem schweren Unfall aus dem Koma erwacht, kann sie sich nur bruchstückhaft an die vergangenen Monate erinnern. Nur Flashbacks, die sie immer wieder unerwartet aus ihren Gedanken reißen, geben ihr kleine Einblicke, was an diesem schicksalhaften Tag passiert ist. Da war Arthur, ihr Freund und ein tiefer, dunkler Abgrund, in den sie gestoßen wurde.
Doch sobald sie ihre Eltern darauf anspricht, blocken diese ab. Sie habe weder einen Freund, noch sei der Unfall im Beisein eines Jungen passiert.
Als Arthur jedoch plötzlich an ihrer Schule auftaucht und sie nicht zu kennen scheint, geraten Ninas Gefühle und ihr gesamtes Leben völlig durcheinander denn sie fühlt sich zu diesem Jungen hingezogen – so, als würden sie sich schon sehr lange kennen. 

 

 

Ich glaube, im Leben gibt es nur wenige Momente, die alles verändern. Die das Leben in ein Vorher und ein Nachher teilen. als ich dich in diesem Klassenraum gesehen habe… Das war einer davon.
(Seite 233)

Unser Gedächtnis und unsere Erinnerungen sind ein großer Teil unserer selbst. Verlieren wir sie, verlieren wir auch ein Stück Persönlichkeit.
Ich kann mir nicht mal annähernd vorstellen, wie ich in so einer Situation reagieren würde. Von einem Tag auf den anderen verändert sich das Leben komplett und die Vergangenheit liegt zerbrochen und unvollständig vor einem.
Doch durch Protagonisten Nina bekommt man ein ziemlich gutes und glaubhaftes Bild vermittelt und sie konnte mich mit ihrem Verhalten und ihren Reaktionen ziemlich überzeugen. Trotz ihres tragischen Unglücks, den Flashbacks und den dadurch hervorgerufenen Panikattacken ist sie eine starke und mutige Persönlichkeit, die ihren Weg geht – auch dann, wenn Eltern und Freunde behaupten ihre schemenhaften Erinnerungen entsprechen nicht der Realität. Sie will selbst herausfinden, welche Wahrheiten sich hinter ihren Bildern im Kopf verbergen und stößt auch oft an ihre Grenzen, doch aufgeben kommt für Nina nicht in Frage. Sie versucht in all dem Durcheinander den Überblick zu bewahren und baut sich sogar á la Sherlock Holmes ihren eigenen Gedankenpalast. Arthur, die zweite Hauptfigur in “Leben rückwärts lieben“, ist ebenfalls sehr glaubwürdig und überzeugend in die Geschichte integriert. Er ist Nina ein wunderbarer Freund und unterstützt sie, wo immer er nur kann. Aber tiefer möchte ich an dieser Stelle auch gar nicht mehr auf die Figuren eingehen, aus Angst, doch etwas zu viel zu verraten, denn das Ende habe ich so nicht ganz erwartet. Auch wenn ich bereits einige Vermutungen während des Lesens angestellt habe und mit dem Meisten richtig lag, ist dieser Aha-Effekt zum Schluss doch sehr überraschend. Mein einziger Kritikpunkt gilt der Tatsache, wie das Ganze gemacht wurde. Falls ihr das Ende noch nicht kennt, erwähne ich nur das Wort Kontaktlinsen, denn das war mir dann doch etwas zu weit hergeholt. 

Alles in allem ist in “Leben rückwärts lieben“ ein in sich stimmiger Jugendroman, der vor allem durch die Charaktere und den flüssigen Erzählstil der Autorin besticht. 

 

 

Ein Buch, das auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort zum Kauf verleitet, aber dennoch sehr empfehlenswert ist. Die Geschichte von Claudia Pietschmann hat mich überrascht und letztendlich auch überzeugt. Eine klare Kaufempfehlung. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Arena Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin

Claudia Pietschmann, 1969 in der Mark Brandenburg geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend inmitten zahlloser Bücher. Sie studierte in Berlin Betriebswirtschaftslehre und arbeitete anschließend als Marketingberaterin und Werbetexterin. Mit dem Träumen beschäftigt sich die Autorin schon lange. Es ist ihr sogar gelungen, das Luzide Träumen zu erlernen, genau wie die Figuren in ihrem Debutroman “GoodDreams”.

Quelle: Arena Verlag

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