Rezension Nina LaCour – Alles okay

Rezension Nina LaCour – Alles okay

Autor: Nina LaCour
Titel: Alles okay
Herausgeber: Hanser Verlag  
Datum der Erstveröffentlichung: 19. August 2019
Buchlänge: 208 Seiten
Titel der Originalausgabe:  We are okay
ISBN: 978-3446264359
Preis: HC 16,00€ / eBook 11,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Ein Roman über das Erwachsenwerden, so berührend und großartig, dass man kaum atmen kann. Eine schmerzlich schöne Darstellung von Trauer und ein Lobgesang auf die Kraft der Wahrheit. Marin hat alles hinter sich zurückgelassen, ist Tausende Kilometer geflohen vor ihrem alten Leben, vor dem Verlust ihres geliebten Großvaters. Doch eines Tages steht plötzlich ihre beste Freundin Mabel vor der Tür. Und mit ihr all die Erinnerungen an zu Hause, an Sommernächte am Strand. Mit ihrer Beharrlichkeit gelingt es Mabel, Marin aus ihrem Kokon der Einsamkeit zu befreien. Und Marin begreift, dass sie eine Wahl hat: weiter im Verdrängen zu verharren oder zu ihren Freunden und ins Leben zurückzukehren.

Quelle: Hanser Verlag   

 

 

Manche Bücher sind leicht zu besprechen. Man liest und beendet sie und sofort kommen einen Worte und Sätze in den Sinn, die man auf jeden Fall in seine Rezension mit einfließen lassen möchte.
Und dann gibt es Bücher, da habe ich das Gefühl erstmal eine Nacht darüber schlafen zu wollen, weil die Geschichte zu intensiv war und weil die Worte dafür zwar schon in meinem Herzen sind, aber noch lange nicht in meinen Kopf ankommen wollen.
Alles okay von Nina LaCour war genauso ein Buch. Ich mochte die Geschichte, habe sie gefühlt und miterlebt, konnte mich aber lange nicht dazu bringen, meine Gefühle in die Tasten zu hauen. Es macht mich traurig über dieses Buch zu schreiben und wirklich oft frage ich mich, wie es wohl anderen gegangen ist, die es auch schon beendet haben…
Ist alles okay mit euch?

Nach dem Tod ihres Großvaters flüchtet Marin 5000 Kilometer nach Upstate New York, ohne sich von ihren Freunden zu verabschieden. Sie bricht jeglichen Kontakt zu ihnen ab, kauft Bücher über die Einsamkeit und möchte auch ihre Wintersemesterferien im Studentenwohnheim verbringen. Allein. Nur mit ihren Gedanken.
Alles okay sagt sie sich, ohne dass es wirklich so ist.
Doch dann bekommt sie Besucht von einer Freundin aus vergangenen Tagen und all die unterdrücken Gefühle brechen wieder über sie herein und nur Marin selbst kann nach diesem Sturm dafür sorgen, dass wirklich wieder alles okay ist. 

Nina LaCour hat hier eine Geschichte voller Traurigkeit und Einsamkeit geschaffen, die einem das Gefühl vermittelt, das Buch müsse eigentlich aus grauem Nebel bestehen. Die Schwere ihrer Worte legt sich langsam auf deine Brust, drückt dich aufs Sofa und lässt Tränen fließen ohne dass man diese bewusst wahrnimmt. Sie laufen einem übers Gesicht und tropfen auf die Seiten und man hüllt sich automatisch in eine Decke, um sich und vor allem Marin irgendwie zu wärmen.
Und auch wenn man anfangs noch gar nicht so richtig weiß was ihr widerfahren ist, versteht man ihre Einsamkeit. Man fühlt ab dem ersten Satz, dass Marin etwas Tragisches passiert sein muss. Dass sie etwas unwiederbringlich verloren und aus der Bahn geworfen hat. Man ist traurig. Mit ihr.
Aber gleichzeitig weiß man auch, dass es in Ordnung ist. Dass Marin leiden darf. Dass sie zerbrechen darf. Denn diese momentane Einsamkeit ist keine zukünftige Einsamkeit.
Manchmal muss man durch Phasen gehen, die einen die Luft zum Atmen nehmen. Man leidet, schreit, macht Dummheiten, kann sich nicht bewegen, sitzt stumm und antriebslos herum, aber egal wie nah wir dem Ertrinken in diesen Momenten auch sind, irgendwann stoßen wir wieder an die Oberfläche und können unseren ersten Atemzug genießen. 
Dann bricht das Licht durch die Wolken und das Glück zeigt sich – wenn auch nur einmal kurz. 

Und dieses Licht, aber auch die Schatten fängt Autorin Nina LaCour in Alles okay so intensiv auf, dass man sich selbst in einer Achterbahn der Gefühle befindet, bis man am Schluss aussteigt und weiß: Auch du wirst irgendwann okay sein. Manchmal dauert es nur ein wenig länger. 

 

 

Eine leise und zärtliche Geschichte voller Trauer, Einsamkeit und Wünsche.
Für alle, die sich allein fühlen, aber das Hoffen nie aufgeben.

 

 

♥ Vielen Dank an den Hanser Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin 

Nina LaCour lebt mit ihrer Familie in der Bay Area nahe San Francisco, wo sie auch aufgewachsen ist. Aus ihrer Abschlussarbeit am College entstand ihr erster Jugendroman. Ihre Bücher sind in den USA Bestseller und wurden vielfach ausgezeichnet. Alles okay gewann 2018 den Michael L. Printz Award und ist ihr erstes Jugendbuch bei Hanser (2019). Nina LaCour arbeitete als Buchhändlerin und Englischlehrerin, und unterrichtet heute u. a. an der Hamline University. In ihrer Freizeit kocht und gärtnert sie gern, außerdem liebt sie Ausflüge durch den Norden Kaliforniens.

Quelle: Hanser Verlag   

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