Rezension Joyce Carol Oates – Sieben Reisen in den Abgrund

Rezension Joyce Carol Oates – Sieben Reisen in den Abgrund

Autor: Joyce Carol Oates
Titel: Sieben Reisen in den Abgrund
Herausgeber: Droemer Knaur
Datum der Erstveröffentlichung: 02. Mai 2019
Buchlänge: 384 Seiten
Titel der Originalausgabe: 
ISBN: 978-3-426-28198-7
Preis: HC 22,99€ / eBook 19,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Sieben Kurzgeschichten aus der Feder von Amerikas Ikone und Bestseller-Autorin mit Auszeichnung Joyce Carol Oates. Diese Psycho-Spannung mit Annäherung ans Horror-Genre beweist aufs Neue, dass Joyce Carol Oates eine Meisterin ist, ihre Leser in literarische Albträume zu entführen:

Ein Kind verschwindet, was zum Auslöser für eine Hexenjagd auf seinen Lehrer wird; ein abgehalfterter Weiberheld trifft am Ufer eines verlassenen Flussbettes auf seine rachsüchtige Stieftochter; ein eifersüchtiges kleines Mädchen freundet sich mit einer unheimlichen Katze an; ein Zwillingsbruder-Paar kämpft schon im Mutterleib um den besten Platz im Leben; ein Mann plant den Mord an seinem ebenso charmanten wie egoistischen Bruder; eine Witwe mittleren Alters zahlt einen hohen Preis, um nicht alleine zu sein und ein Schönheitschirurg lässt sich von einer seiner Patientinnen zu einem irrsinnigen Eingriff überreden.

Quelle: Droemer Knaur

 

 

Wenn man nach der 80-jährigen Autorin Joyce Carol Oates googelt findet man allerhand erstaunliches: Sie soll wohl einer der anerkanntesten und produktivsten amerikanischen Schriftstellerinnen der Gegenwart sein. Eine Vielschreiberin, die in vielen Genres unterwegs ist und mit ihren bisher ca. 70 Büchern einige Erfolge verzeichnen konnte.
Ich muss gestehen, dass ich bis dato weder was von ihr gehört, noch von ihr gelesen habe, aber das sollte sich nun mit Sieben Reisen in den Abgrund ändern.

Kurzgeschichten lese ich eigentlich ziemlich gerne und gerade dann, wenn sie aus dem Grusel- bzw. Horrorgenre stammen, noch viel lieber.
Also Buch in die Hand und losgelegt – ich habe mir wirklich viel davon versprochen!

Soviel sei schon mal verraten: Enttäuscht hat mich diese Sammlung definitiv nicht, auch wenn der abgrundtiefe Grusel sich nicht wirklich einstellen wollte. Es mag daran liegen, dass ich in diesem Bereich wirklich schon wahnsinnig viel gelesen habe, aber Langeweile kam trotz allem nicht auf.

In  Sieben Reisen in den Abgrund trifft man verschiedene Erscheinungsformen des Grauens. Von boshaften Kindern oder Mördern, bis hin zu dämonischen Zwillingsbrüdern oder fanatischen Jugendlichen, die Bandbreite könnte unterschiedlicher nicht sein. Und dabei scheint keiner der Figuren so richtig in eine Schublade zu passen, in die man sie nur zu gerne stecken würde. Sie überraschen alle, jeder für sich und auch wenn fast jedes Ende offen bleibt (sowas mag ich normalerweise gar nicht) war genau das der nötige Freiraum um das Kopfkino, das beim Lesen entstanden ist, weiterzuspinnen.
Die Sammlung strotzt nur so von raffinierten Plots und einer unbehaglichen Spannung, die sich im menschlichen Miteinander auftun können und gerade die erste Geschichte, in der ein elfjähriges Mädchen von einer eifersüchtigen Schulkameradin tagelang eingeschlossen und gequält wird, geht unter die Haut.
Es ist eine skrupellose und rücksichtlose Welt, in die uns Joyce Carol Oates entführt und ist am erstmal am Ende angelangt, freut man sich unglaublich auf seine normale Familie und seinen normalen Alltag.  

 

 

Wer Poe mag, wird auch Sieben Reisen in den Abgrund mögen – diesen oft genannten Vergleich kann ich gerne bestätigen. 

Joyce Carol Oates erzählt in diesen sieben Kurzgeschichten eindrucksvoll von Dramen, die unterschiedlichen Menschen im alltäglichen Leben begegnen – Unheimliches und Böses mit inbegriffen.
Ich würde nicht so weit gehen und dieses Buch nur hartgesottenen Genrelesern empfehlen, denn auch Neulingen könnte dieses Werk sehr gut gefallen. 

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. 

 

 

♥ Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin 

Joyce Carol Oates wurde 1938 in Lockport (New York) geboren. Sie zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihre mehr als siebzig Werke (Romane, Kurzgeschichten, Gedichte, Dramen, Essays, Literaturkritik) wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award. Joyce Carol Oates lebt in Princeton (New Jersey). Dort ist sie an der berühmten Elite-Universität »Distinguished Professor of the Humanities«, seit 1978 gehört sie der American Academy of Arts and Letters an.

Quelle: Droemer Knaur

 

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