Rezension Nevernight: Die Prüfung – Jay Kristoff

Rezension Nevernight: Die Prüfung – Jay Kristoff

Autor: Jay Kristoff
Titel
: Nevernight – Die Prüfung
Herausgeber: FISCHER Tor
Datum der Erstveröffentlichung
: 24. August 2017
Buchlänge: 704 Seiten
ISBN
: 3596297575
Titel der Originalausgabe: Nevernight – The Nevernight Chronicle (1)
Preis
: HC 22,99€ / Ebook 16,99€
Erwerben   

 

 

In einer Welt mit drei Sonnen,
in einer Stadt, gebaut auf dem Grab eines toten Gottes,
sinnt eine junge Frau, die mit den Schatten sprechen kann, auf Rache.

Mia Corvere kennt nur ein Ziel: Rache. Als sie noch ein kleines Mädchen war, haben einige mächtige Männer des Reiches – Francesco Duomo, Justicus Remus, Julius Scaeva – ihren Vater als Verräter an der Itreyanischen Republik hinrichten und ihre Mutter einkerkern lassen. Mia selbst entkam den Häschern nur knapp und wurde unter fremdem Namen vom alten Mercurio großgezogen, einem Antiquitätenhändler. Mercurio ist jedoch kein gewöhnlicher Bürger der Republik, er bildet Attentäter für einen Assassinenorden aus, die »Rote Kirche«. Und Mia ist auch kein gewöhnliches Kind, sie ist eine Dunkelinn: Seit der Nacht, in der ihre Familie zerstört wurde, wird sie von einer Katze begleitet, die in ihrem Schatten lebt und sich von ihren Ängsten nährt. Mercurio bringt Mia vieles bei, doch um ihre Ausbildung abzuschließen, muss sie sich auf den Weg zur geheimen Enklave der »Roten Kirche« machen, wo sie eine gefährliche Prüfung erwartet …

 

“Hör zu Mädchen” sagte Aelius und schniefte. “Die Bücher, die wir lieben, erwidern unsere Liebe. Und so, wie wir unsere Spuren auf ihren Seiten hinterlassen, hinterlassen auch sie ihre Spuren in uns. Das sehe ich in dir, so sicher, wie ich es in mir selbst erkennen kann. Du bist eine Tochter der Worte. Ein Mädchen, das eine Geschichte zu erzählen hat.”

Ganz ehrlich? Mir ist schon lange keine Rezension mehr so schwer gefallen. Ich habe Nevernight bereits letztes Jahr gelesen, aber bisher noch nicht die richtigen Worte gefunden, die diesem Buch gerecht werden.
Jay Kristoff hat mit diesem Meisterwerk all meine Erwartungen übertroffen und ich finde das, gerade bei extrem gehypten Büchern wie diesem hier, extrem schwierig.

Ich muss wohl anhand des Klappentextes nicht erwähnen, wie extrem beeindruckend und facettenreich der Weltenentwurf ist – schon allein davon bin ich so begeistert, dass ich immer noch nicht die richtigen Worte finde. Und mit den Charakteren ist es nicht viel anders. Jeder ist mit seinen eigenen Ecken und Kanten so einzigartig authentisch und fügt sich perfekt in die Geschichte ein, sodass man einfach immer und immer wieder aufs Neue überrascht wird. Alle haben einen wirklich gut durchdachten Hintergrund bekommen und sogar charakterlich ehr unsympathischen Protagonisten ist dadurch einen Weg in mein Herz geebnet worden.
Aber kommen wir zu Miss Corvere. Mia ist kein typischer 0815 Charakter, obwohl sie viele Eigenschaften besitzt, die in diesem Genre oft üblich sind. Sie verliert früh ihre Familie, ist auf sich allein gestellt, sehnt sich nach Rache und findet schließlich einen Mentor, der sie in ihrem Ziel und Handeln unterstützt.
Doch sie ist mehr als ihre Vergangenheit und gewiss alles andere als nett. Eine Anti-Heldin, ein Badass Charakter wie er, naja eben im Buche steht. Und zusammen mit ihrem ehr außergewöhnlichen Begleiter, der Schattenkatze Mister Kindly, bildet sich hier ein fantastisches Duo.
Auch ist der bildgewaltige und atmosphärische Schreibstil von Jay Kristoff sehr besonders. Er spielt mit den Worten, baut unvorhersehbare Wendungen ein und macht einfach süchtig nach mehr Lesestoff.
Seid euch aber bewusst, dass es sich hier NICHT um einen Jugendroman handelt, denn es geht ab und an auch ziemlich blutig zu.
Und bevor ihr jetzt selbst zu Nevernight greift, was ich euch wirklich schon fast befehlen möchte, achtet bitte auf die Fußnoten und überlest diese nicht. Sie sind nicht nur eine Besonderheit, sondern liefern auch eine Menge Hintergrundinformationen und Witz.

 

 

“Es war so hell”, flüsterte sie. “Zu hell.”
“Fürchte dich nicht, kleine Krähe.”
Der alte Mann lächelte. Tätschelte ihre Hand.
“Je heller das Licht, desto dunkler die Schatten.”

Unmöglich bei diesem Werk nur von einem Jahreshighlight zu sprechen. Nevernight ist mehr als das, mehr als nur ein gewöhnliches Buch, dass man nach dem Lesen einfach wieder ins Regal stellt.
Lesen, lesen, lesen! Wir sehen uns in Gottesgrab wieder.

 

 

Über den Autor

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 13.020 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.

2 Kommentare

  1. 17. April 2018 / 9:35

    Guten Morgen 🙂

    Obwohl ich tatsächlich einige Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hinein zu finden, konnte es mich im Endeffekt dann doch absolut überzeugen. Ich schäme mich schon fast, dass ich anfangs nicht so richtig reingekommen bin in die ganze Story, denn im Nachhinein kann ich sagen, dass mich dieses Meisterwerk wirklich nachhaltig beeindruckt hat. Jay Kristoff ist ein Meister seines Fachs und ich freue mich schon jetzt unglaublich auf den zweiten Teil!

    Liebste Grüße
    Ivy

    • 18. April 2018 / 14:54

      Hey Ivy ?!
      Oh ja, der Schreibstil ist aber auch wirklich was ganz besonderes und Jay hat sich echt innerhalb kürzester Zeit zu einem meiner Lieblingsautoren entwickelt. “Illuminae” war schon großartig, aber DAS! Wahnsinn! Und Mia ♥, ach da kommt man aus dem Schwärmen gar nimmer raus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert