Rezension Walter Moers – “Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“

Rezension Walter Moers – “Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr“

♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

Autor: Walter Moers
Titel: Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr
Herausgeber: Albrecht Knaus Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 28. August 2017
Buchlänge: 344 Seiten
ISBN: 3813507858
Preis: HC 24,99€ / Ebook 19,99€
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Eine traumhafte Liebesgeschichte und eine Reise durch das menschliche Gehirn als rasantes zamonisches Abenteuer.

Prinzessin Dylia, die sich selbst „Prinzessin Insomnia“ nennt, ist die schlafloseste Prinzessin von ganz Zamonien. Eines Nachts erhält sie Besuch von einem alptraumfarbenen Nachtmahr. Havarius Opal, wie sich der ebenso beängstigende wie sympathische Gnom vorstellt, kündigt an, die Prinzessin in den Wahnsinn treiben zu wollen. Vorher nimmt er die Prinzessin aber noch mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Welt des Denkens und Träumens, die für beide immer neue und überraschende Wendungen bereit hält, bis sie schließlich zum dunklen Herz der Nacht gelangen. Walter Moers erzählt dieses Märchen aus der zamonischen Spätromantik voller skurriler Charaktere mit der ihm eigenen Komik: spannend und anrührend zugleich.

 

 

Ich bin der Hai, der nicht weiterzieht. Ich bin der Sturm, der dein Schicksal durcheinander wirbelt, bis kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Ich bin der Blitz, der wieder und wieder in die selbe Stelle einschlägt. Ich bin der Nachtmahr, der nicht mehr weggeht (Seite 86).

 

Prinzessin Dylia leidet unter einer der seltensten Krankheiten von ganz Zamonien, die unter anderem auch eine extreme Form der Schlaflosigkeit als Symptom aufweist.
Doch sie versucht das beste aus ihren einsamen Nächten zu machen und selbst unter den langweiligsten Bedingungen langweilt sie sich nicht. Denn Dylia, die sich selbst auch Prinzessin Insomnia nennt, liebt die Sprache. Sie erfindet Regenbogenworte, ordnet ihre Träume in alphabetischer Reihenfolge oder lernt neue Sprachen. Bis eines Nachts der Nachtmahr Opal auf ihrer Brust hockt und ihr erklärt, dass es von nun an sein Ziel sei sie in den Wahnsinn zu treiben.
Dylia lässt sich jedoch nicht so einfach einschüchtern und so nimmt Opal sie mit auf eine Reise in ihr eigenes Gehirn, tief hinein bis zur Amygdala, dem Sitz der Angst.
Doch bevor die beiden dort ankommen lernen sie jede Menge neuer Wesen wie die Geistergeister oder eine Gehirnspinnen kennen, müssen einige brenzlige Situationen überstehen und mit Zergesssern fertig werden. Und eine Frage bleibt: Wird es dem Nachtmahr tatsächlich gelingen die Prinzessin in die geistige Umnachtung zu treiben?

 

 

Wenn die Minuten durch die Jahre rufen
Erhebt sich der ewige Träumer
Über seine irdische Last
Und reist mitten hinein
Ins dunkle Herz der Nacht

 

Lange, viel zu lange musste man auf ein neues Buch von Walter Moers warten und als dann endlich und tatsächlich ein definitives Erscheinungsdatum feststand gab es für mich kein Halten mehr! Meine Freude war riesig, ebenso meine Erwartungen.
Zugegeben, die ersten Kapitel, in denen es sich ausschließlich um die Prinzessin und ihre Gedankenwelt geht, haben sich recht schleppend lesen lassen (in etwa vergleichbar mit einer unendlich langen mythenmetzchen Abschweifung) doch dann kommt Havarius Opal, der Nachtmahr, und die Geschichte nimmt an Fahrt auf! Eine fantastische Szene reiht sich an die andere und ich bin von da an nur noch so durch die Seiten geflimmt. Walter Moers hat es wieder einmal geschafft, dass ich mich in seiner einzigartigen Schreibweise verloren habe.
Dennoch, Prinzessin Insomnia bietet weniger Witzigkeit und weniger Moers typischen Humor als seine bisherigen Zamonien Bücher. Er kommt einem nachdenklicher und melancholischer vor, was aber auch am Hintergrund zu dieser Geschichte liegen mag. Moers beschreibt selbst im Nachwort, wie es zu diesem Buch kam und wieviel Realität dahinter steckt und es war das erste Mal, dass mich ein Nachwort zum weinen gebracht hat. Auch die Zeichnungen hat Walter Moers erstmalig nicht selbst angefertigt, sondern sind durch Lydia Rode, der wir dieses Buch mit zu verdanken haben, entstanden. Anfangs gewöhnungsbedürftig, aber je tiefer man in das Gehirn der Prinzessin eintaucht, desto besser passen die zarten Aquarelle in die Geschichte.
Ich könnte ewig so weiter schreiben, mich nochmal in der Reise der beiden wunderbaren Protagonisten verlieren, aber abschließende Worte müssen dennoch sein: Ein untypischer Moers, aber ein echter Moers, den ich genauso geliebt habe, wie all seine Zamonien Romane davor! Definitiv weniger oberflächlich, aber bevor man sein Urteil fällt (und das ist traurigerweise bei einigen sehr negativ ausgefallen) bitte ich euch diesem Link zu folgen und sich die Aussage von Walter Moers einmal komplett durchzulesen. Mich hat sie mehr als berührt.

 

 

Wie ihr vielleicht merkt, an Walter Moers und seinen Geschichten hängt mein Herz. Er ist einer meiner liebsten Autoren, wenn nicht DER Autor überhaupt für mich.
Ich kann wirklich nur jedem seine Bücher ans Herz legen, denn soviel Fantasie und Wortneuschöpfungen findet man selten.
Auch dieses Buch hat es wieder geschafft, mich vollkommen in seinen Bann zu ziehen und zu verzaubern.
Wer allerdings das erste Mal ein Buch von ihm lesen möchte empfehle ich mit “Die Stadt der träumenden Bücher“ zu beginnen.

 

 

♥ Vielen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse für das Rezensionsexemplar! ♥

 

        

3 Kommentare

  1. 13. September 2017 / 15:49

    Hallo meine Liebe 🙂
    eine wundervolle Rezension, die ich direkt mal verlinken musste! Die Geschichte um das DUO Dylia und Opal waren einfach göttlich!
    Liebste Grüße an dich 🙂
    Stella ♥

    • 11. Oktober 2017 / 13:17

      Hallo meine Liebe ?!

      Vielen Dank für deine Worte! Ich hab das Buch auch sehr sehr genossen und hoffe, dass wir nicht wieder so lange auf ein neues von Mr. Moers warten müssen ?.

      Liebe Grüße Nina

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