Rezension Morgane Moncomble – Never Too Close

Rezension Morgane Moncomble – Never Too Close

Autor: Morgane Moncomble
Titel: Never Too Close
Herausgeber: LYX Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 30. September 2019
Buchlänge: 463 Seiten
ISBN: 978-3-7363-1122-0
Preis: Paperback 12,90€ / eBook 9,99€
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♥ Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

 

Wenn aus besten Freunden plötzlich mehr wird…

Seit sie gemeinsam in einem Aufzug eingeschlossen waren, sind Loan und Violette beste Freunde. Das zwischen ihnen ist vollkommen platonisch – zumindest bis jetzt. Denn als Violette beschließt, dass sie nicht länger Jungfrau sein will, ist es Loan, den sie bittet, ihr auszuhelfen. Schließlich vertraut sie niemandem so sehr wie ihrem besten Freund. Loan ist von der Idee zunächst alles andere als begeistert, doch schließlich willigt er ein. Es ist ja nur dieses eine Mal … oder?

 

Quelle: LYX Verlag

 

 

Die junge Modestudentin Violette lebt in Paris und befindet sich gerade auf dem Weg zu einer Silvesterparty, als sie, zusammen mit ihrem bis dato unbekannten Nachbarn Loan, im Aufzug stecken bleibt. Einer Panikattacke nahe, versucht Loan die aufgebrachte Violette zu beruhigen und von da an sind sie die besten Freunde. Aber Frau und Mann? Nur Freunde? Kann das gut gehen? Für die beiden kein Problem, hat er doch eine feste Freundin und sie scheinbar kein Interesse am gutaussehenden Feuerwehrmann – bis Violette beschließt ihre Jungfräulichkeit zu verlieren und Loan der Auserwählte für dieses Vorhaben sein soll.

Klingt abgefahren? Ist es auch. Aber ich sollte vielleicht vorher noch erwähnen, dass Loan zum Zeitpunkt des unmoralischen Angebotes von Violette nicht mehr mit seiner damaligen Partnerin zusammen war, sonst hätte ich dieses Buch wohl gleich beiseitegelegt.
Doch trotz dieser Tatsache wurde ich mit Never Too Close nicht recht warm, obwohl ich eigentlich eine Schwäche für solche bester Freund liebt beste Freundin Geschichte habe.

Zum einen lag das an der Tatsache, dass mir die enge Freundschaft von Loan und Violette ein wenig schleierhaft geblieben ist, denn während der knapp 470 Seiten wird nicht wirklich auf die Entwicklung dieser eingegangen. Die beiden saßen im Fahrstuhl fest, sie hat ihn um Mehl gebeten und zack, here we go: Best friends forever. Von nun an teilten sie nicht nur die Wohnung, sondern auch ab und an das Bett, den Freundeskreis und sogar die Zahnbürste. Mir was das Verhältnis an vielen Stellen einfach zu übertrieben und überstürzt dargestellt, wodurch diese auch zeitgleich unrealistisch erschien.
Die beiden Hauptprotagonisten hingegen mochte ich gerne. Violette hat mich mit ihrer Art und dem oftmals losen Mundwerk sofort eingenommen und auch Loan war endlich mal ein männlicher Gegenpart, der nicht mit hunderten Klischees behaftet wurde. Auch der bestehende Freundeskreis bestand nicht aus vorgefertigten 0815 Charakteren, sondern hatte eigenständige Merkmale und Sympathien.

Und kurz vor der Hälfte dachte ich wirklich: Das hier wird endlich mal wieder was!
Ich werde seit langem ein YA Buch mit mehr als drei Sternen bewerten.
Doch dann rückte der Hauptplott immer mehr in den Vordergrund und meine Euphorie sank langsam aber stetig.
Klar, ich hätte es wissen müssen, schließlich wurde diese Handlung im Klappentext bereits angekündigt, aber wie mit diesem Thema letzten Endes umgegangen wurde, war dann doch eher haarsträubend und realitätsfern als romantisch und befriedigend.
Auch die Tatsache, dass Violettes zwischenzeitlicher Freund Clement plötzlich so dermaßen durch den vorhersehbaren Dreck gezogen wurde, war mir mehr als ein Rätsel. Klar, es gibt immer Menschen die von verständnisvoll und nett zu einer ignoranten Mistmade mutieren, aber irgendwie hat das so überhaupt nicht in die Story gepasst und lediglich dazu gedient, die Liebeleien von Violette und Loan zu rechtfertigen und voranzutreiben. Warum gibt es oft nur gut oder schlecht, schwarz oder weiß? Wo ist das dazwischen? Nach meinem Empfinden wird der Leser so in eine Richtung gedrängt, sieht nur das, was er sehen soll und steht auch nur auf der Seite, die die Autoren für richtig halten.
Und das dicke Ende mit den sich viel zu vielen überschlagenden Ereignissen war es dann auch, dass mein leichtes Augenrollen zu einem ausgedehnten: och nöööö Ausruf hat mutieren lassen.
Einzig der flüssige und teilweise recht humorvolle Schreibstil der Autorin (von Sätzen wie Eine unerklärliche Alchemie entweicht unseren umschlungenen Körpern mal abgesehen) ließ mich das Buch beenden und wäre dieser nicht gewesen, hätte ich Never Too Close wohl schon früher geschlossen.

 

 

Never Too Close von Morgane Moncomble ist eine Liebesgeschichte wie viele andere. Sie läuft auf einen ganz bestimmten Punkt hinaus, die Protagonisten verirren sich auf ihrem Weg dorthin, agieren gegen ihre sonstigen Gewohnheiten entsprechend flach und doch finden sie, wie zu erwarten war, nach der Aufdeckung schlimmer Kindheitsgeschichten zusammen. Leider nichts Neues, leider keine Geschichte, die lange im Kopf und schon gar nicht im Herzen bleibt.
Für mich eine Enttäuschung, für viele Genreliebhaber aber sicherlich ein Buch für zwischendurch.

 

 

♥ Vielen Dank an den LYX Verlag Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars! ♥

 

 

Über die Autorin

Morgane Moncomble ist 22 Jahre alt und studiert in Paris an der Sorbonne Literatur. Bereits mit zwölf Jahren schrieb sie ihren ersten Roman, doch erst 2015 begann sie, ihre Werke auf der Schreibplattform Wattpad zu veröffentlichen. Sie mag es zu verreisen und liebt Schokolade und Weihnachtsfilme.

Quelle: LYX Verlag

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