Rezension C.E. Bernhard – Palace of Fire: Die Kämpferin

Rezension C.E. Bernhard – Palace of Fire: Die Kämpferin

Autor: C.E. Bernhard
Titel: Palace of Fire: Die Kämpferin
Herausgeber: Penhaligon Verlag
Datum der Erstveröffentlichung: 23. Juli 2018
Buchlänge: 512 Seiten
Titel der Originalausgabe: Burn that wall
ISBN: 3764531983
Preis: Broschiert 14,00€ / eBook 9,99€
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 Dieser Beitrag enthält Werbung, da es sich um ein Rezensionsexemplar handelt 

 

ACHTUNG!
Da es hier um ein Folgeband handelt, kann dieser Beitrag eventuell Spoiler beinhalten!!!
Zu meiner Rezension von Band 1 gehts hier entlang 
Zu meiner Rezension von Band 2 gehts hier entlang 

 

 

Rea wagt das Unmögliche: Sie kehrt an der Seite von Prinz Robin nach London zurück – in das Land, in dem Magdalenen wie sie gefürchtet, gejagt und ausgelöscht werden. Doch Rea hat Robins Antrag, seine Frau und damit Königin von England zu werden, abgelehnt: Eine Zukunft mit ihm ist für sie undenkbar, wenn sie ihre wahre Identität geheimhalten muss. Außerdem hat Madame Hiver, die zwielichtige Verschwörerin am französischen Hof, Rea zu einem unheilvollen Pakt gezwungen. Doch dann taucht Robin unter und wird zum Gesetzlosen. Wird er sein Reich, seine Macht und seine Krone aufs Spiel setzen, um für Rea und die Freiheit zu kämpfen?

Eine Kämpferin, die eine verbotene Gabe besitzt. Ein Prinz, dessen Leben auf dem Spiel steht. Ein gläserner Palast, in dem eine tödliche Intrige gesponnen wird.
Diese hinreißende Trilogie werden die Fans von Sarah J. Maas, Kiera Cass und Erin Watt lieben.
Das Debüt einer hochbegabten deutschen Autorin. 

 

 

Rea und Robin sind zurück in London, Hand in Hand, Haut auf Haut – dort wo alles begann.
Diesmal haben sie jedoch einen gemeinsamen Plan und Unterstützer, um den König und das Regime endgültig zu Fall zu bringen. Doch die Gegner sind gefährlich und Intrigen scheinen das junge Paar erneut zu entzweien.
So entscheidet sich Robin gegen die Krone und schließt sich einer Gruppe von Widerständlern an, während Rea allein am weißen Hof zurückbleibt und Unterstützung von unerwarteter Seite erhält.
Doch wem kann sie überhaupt vertrauen wenn alle ihr eigenes Ziel verfolgen?

 

 

Tja, da liegt ihr falsch, Leute. Menschenrechte sind jedermanns Rechte, und ich werde mir meine jetzt holen. Wir werden sie uns holen

Und schon wie bei Band 1 und 2 stehe ich wieder vor der Frage wie ich eine Rezension über dieses Finale verfassen soll, die dem Inhalt und meiner Liebe zu dieser Reihe einfach nicht gerecht werden kann.
Bereits nach „Palace of Glass“ war ich einfach nur süchtig nach Reas Welt und wahnsinnig beeindruckt vom Wordbuilding und dem bildgewaltigen Schreibstil der Autorin. Folgeband „Palace of Silk“ hatte die gleiche Sogwirkung auf mich und mit „Palace of Fire“ setzt Christine jetzt sogar noch einen drauf! Das mag vielleicht überschwänglich klingen, ist aber vollkommen ernst gemeint.

Durch den erneuten Wechsel der Schauplätze in Band 3 werden die kontinentalen und politischen Gegensätze von Paris und London zum ersten Mal richtig deutlich greifbar. War ich vorher noch durch die Leichtigkeit von Paris verzaubert, stößt mich das kalte und grausame London erstmal vollkommen ab.
Die Schilderungen von Londons Einrichtungen wie der Korrektive (eine nach außen hin harmlos wirkende „Heil- und Besserungsanstalt“ für Magdalenen & Widersetzern gegen das Berührungsverbot) sind zu gleichen Teilen schockierend und erschreckend, legen aber auch den Finger in alte, reale Wunden.  Durch das Verschmelzen von Fiktion und Realität liest sich das Buch nochmal intensiver und man fiebert dem Umbruch und einer erneuten Seidenrevolution sehnsüchtig entgegen. Doch politische und gesellschaftliche Veränderungen lassen sich oft nur langsam und überlegt durchsetzen und müssen erst in den Köpfen der Menschen wachsen und reifen. Auch das ist ein Punkt, der mich an „Palace of Fire“ beeindruckt hat, denn Christine macht genau das und beschreibt die Gefühlswelt und den Gewissenskonflikt von Rea sehr glaubhaft.

Aber auch die Entwicklung der Hauptprotagonisten, allen voran natürlich die von Rea und Robin, ist deutlich spürbar. Längst geht es nicht mehr nur um die Beiden und ihre Beziehung zueinander, denn das Verlangen nach Freiheit und der Wunsch, endlich ein Leben ohne Angst zu führen, lässt die Zwei über sich hinaus wachsen – leider in entgegengesetzte Richtungen.
Jeder versucht das Richtige zu tun und während ich Robin immer mehr in mein Herz schließen konnte, wollte ich Rea des Öfteren gerne einen Schups in die für mich richtige Richtung geben. Von außen betrachtet lässt sich das sicherlich leicht beurteilen, doch taucht man mal wirklich in die Gefühlswelt und die Vergangenheit der Feuerschwester ab, wirken ihre Entscheidungen nicht mehr ganz so zweifelhaft.

Und dann kam der letzte Satz… Für mein Empfinden viel zu schnell, denn die knapp 550 Seiten hätten sich gerne nochmal verdoppeln dürfen. Doch jede Geschichte hat ihr Ende und ich bin mit diesem mehr als zufrieden, auch wenn alles sehr offen bleibt.
Ich kann mir jedoch vorstellen, dass einige etwas mehr Probleme damit haben werden, aber welche erst beginnende Revolution oder welcher politische Umsturz endet voller Einigkeit bereits am zweiten Tag? Das Ende ist genauso real, unfair und ungewiss wie das Leben selbst.

Christine: Danke, dass du dich für die Geschichte von Rea und Robin entschieden hast.
#seifurchtlos, ich freu mich schon auf weitere Abenteuer!

 

 

Ein packendes Finale und ein würdiger Abschluss der absolut empfehlenswerten Palace-Trilogie.
Jahreshighlight, Regalliebling und definitiv eine Reihe, die ich nochmal lesen werde.

 

 

♥ Vielen Dank an das Bloggerportal der Verlagsgruppe Randomhouse und den Penhaligon Verlag für das Rezensionsexemplar! ♥

 

 

Über die Autorin

C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company.

Quelle

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